Die Bundesregierung hat der Grundsteuerreform zugestimmt. Da die Grundsteuer zu den voll umlagefähigen Mietnebenkosten gehört, sind von der Reform auch viele Mieter der KULTRAUM®-GmbH betroffen. Die Bundesregierung hat alle Informationen hier veröffentlicht. Die neue Grundsteuer wird allerdings erst ab 01.01.2025 erhoben.
Kommentar:
Die neue Grundsteuer soll(te) Gerechtigkeit schaffen und insbesondere Wert und Lage einer Immobilie berücksichtigen. Bei Wohnimmobilien werden nun zur Ermittlung der Grundsteuer 5 Jahre statistische Werte gesammelt und ausgewertet, um den Wert festzustellen und somit die Grundsteuer berechnen zu können.
Nach erfolgter Wertermittlung entscheidet aber jede Kommune in Deutschland wie bisher mit dem Hebesatz über die Höhe der Grundsteuer; Gleichzeitig erlaubt die sog. “Öffnungsklausel” jedem Bundesland, ein eigenes Verfahren anzuwenden.
Bei Geschäfts- und Gewerbeimmobilien soll OHNE die Ermittlung statistischer Daten auf Basis des vereinfachten Sachwertverfahrens der Wert der Immobilie und somit die Höhe der Grundsteuer ermittelt werden.
Fazit: Aufgrund der Frage, ob Niedersachsen die Öffnungsklausel wählen wird, welche Hebesätze die Stadt Hannover anwenden wird und ob der Wert von alten Industriegebäuden wirklich ‘gerecht’ ermittelt werden kann, ist die Prognose über die Höhe der umlagefähigen Grundsteuer ab 2025 zum heutigen Zeitpunkt absolut unmöglich, es kann sowohl steil nach unten gehen, als auch gleich bleiben oder sich bis zu verdoppeln.
Ob diese für alle Mieter und Hauseigentümer unkalkulierbaren Regelungen wirklich Gerechtigkeit widerspiegeln, sei dahingestellt. Der Gedanke, daß die Finanzminister der Länder mit der vom Bundesverfassungsgericht eingeforderten Reform am aktuellen Immobilienboom partizipieren möchten, darf hier jedoch öffentlich gedacht werden.
2018 betrug das Grundsteueraufkommen 14,2 Milliarden Euro, der höchste Wert seit 1991. Gespannt dürfen wir die Höhe des Grundsteueraufkommens im Jahr 2025 erwarten.
[Kommentar: Marc Schulze, GF KULTRAUM®-GmbH, Okt. 2019]